20.06.2022
Pressebericht der Rheinpfalz: Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und von Jochen Willner
Ein deutlicher Aufwärtstrend
Radsport: Der ganz große Paukenschlag blieb bei den deutschen Meisterschaften zwar aus, aber noch nie konnten sich so viele pfälzische Sportler für die internationalen Aufgaben empfehlen. Und in einem Bereich geht es voran.
BÜTTGEN. Während der weibliche Nachwuchs diesmal überzeugte, kehrte das Bahnrad-Team Rheinland-Pfalz ohne einen Meistertitel im Kurzzeitbereich zurück. Musste sich Olympiastarter Timo Bichler (RV 08 Dudenhofen) noch mit der Bronzemedaille im Teamsprint zufriedengeben, überzeugte Alessa-Catriona Pröpster (RV Offenbach) mit der Silbermedaille im Teamsprint an der Seite von Pauline Grabosch (Team Erdgas 2012) und ihrer Teamkollegin Katharina Albers (RV Dudenhofen). Dazu holte sie noch Bronze im Keirin. Pröpster und Albers bestätigten ihre Nominierung für die U 23-EM im portugiesischen Anadia. Timo Bichler enttäuschte allerdings. Der Bayer aus Simbach am Inn „flog“ bereits in der ersten Runde im Sprintwettbewerb raus, dazu blieb er in der 200-Meter-Qualifikation in 10,566 Sekunden deutlich hinter seinen Erwartungen zurück. „Er hat seinen Sturz in Rostock wohl noch nicht verarbeitet“, sagte Landestrainer Frank Ziegler. „Für unsere Athleten stand die Nominierung für die EM und WM klar im Vordergrund. Das haben wir erreicht. Deswegen sind wir mit unserem Abscheiden zufrieden“, erklärte Ziegler. So gab es auch positive Nachrichten: Bichler bekam als schnellster Anfahrer im BDR-Trio seinen Platz für die WM in Paris. Allerdings muss er dies noch mal beim Nationscup in Cali/Kolumbien bestätigen. Junior Luca Spiegel (RV Offenbach) konnte seine Erwartungen diesmal nicht erfüllen. Der Südpfälzer reiste nur mit einer Silbermedaille ab. Sowohl im Sprint als auch im Keirin blieb ihm der undankbare vierte Platz. Erfolgreicher war dagegen Teamkollege Torben Osterheld, der mit zwei Silbermedaillen (Sprint/Teamsprint) sowie im Keirin – ebenso wie Spiegel seine EM- und WM-Nominierung unterstrich. Einen starken Eindruck hinterließ die letztjährige dreifache Jugendmeisterin Anne Slosharek (RSC Linden) mit den Bronzemedaillen im Teamsprint und im Keirin sowie einem vierten Rang im Sprint und Platz fünf über 500 Meter. Ein Lichtblick war Tim Herzog, der Neuzugang aus Konstanz, der nach Silber im Teamsprint noch die Bronzemedaille im Keirin holte.
Zwei aktuelle, eine ehemalige und ein zukünftiger HHG-Schülerinnen und Schüler (Anne Slosharek 12s, Tim Herzog, Torben Osterheld 11s und Alessa-Catriona-Pröpster)
Ein deutlicher Aufwärtstrend ist beim weiblichen Nachwuchs im Ausdauerbereich zu spüren. Während Messane Bräutigam (RSV Rheinzabern) bereits zum Auftakt der sechstägigen Meisterschaft bei der weiblichen Jugend mit zwei Goldmedaillen in der Einer- und Mannschaftsverfolgung sowie Bronze im Teamsprint ihre Ausnahmestellung bewies, überzeugten auch die Mädchen des RSC Linden. Erfolgreichste Teilnehmerin war Jule Märkl (RSC Linden). Die 17-jährige aus Queidersbach holte gleich fünf Medaillen und bewies, dass sie nicht nur auf der Straße und im Radcross zu den Besten zählt. Mit Silber im Ausscheidungsfahren sowie den dritten Plätzen im Teamsprint, der Mannschaftsverfolgung, dem Punktefahren und im Madison bewies sie ihre Vielseitigkeit. Dies gilt auch für ihre Vereinskollegin Hannah Kunz. Sie holte Silber in der Einer-Verfolgung und Bronze im Teamsprint, Mannschaftsverfolgung und Madison. Beide werden ebenfalls bei der Junioren-EM die deutschen Farben vertreten.
Zum Abschluss holte Franziska Brand (RSV Rheinzabern) bei den U15 noch die Silbermedaille im Omnium. Mit 19 Medaillen gehörte Rheinland-Pfalz wieder einmal zu den erfolgreichen Landesverbänden.