Installationskunst am HHG

02.06.2022

zwischen( )raum

 

Installationskunst am HHG: Schulraum neu begegnen

 

Ein Kunst-Grundkurs der 12. Jahrgangsstufe unter der Leitung von Janina Wierzbicki setzte sich in dem Unterrichtsprojekt „zwischen( )raum“ theoretisch sowie praktisch künstlerisch mit Räumen auseinander und lernte damit aktuelle Installationskunst sowohl rezeptiv als auch produktiv kennen.

Zwischenräume existieren überall. Sie sind auf mehreren Ebenen zu finden. Ein Zwischenraum ist räumlich denkbar, kann aber auch zeitlich oder symbolisch aufgefasst werden. Es kann ein Flur, ein Waldweg oder eine Wandspalte, aber auch ein zeitlicher Abschnitt sein, ein Zwischenzustand, der an einem bestimmten Ort stattfindet. Oft wird Zwischenräumen keine große Bedeutung zugemessen. Es sind meist unbeachtete Übergänge, Platzhalter. Man geht an ihnen vorbei, fokussiert sich auf das vermeidlich Wichtigere. Ziel dieses Unterrichtsprojekts war es, solchen Zwischenräumen mehr Aufmerksamkeit zu widmen, ihnen gewissermaßen mehr Raum zu geben und sie durch künstlerische Eingriffe intensiver in den Blick zu nehmen und beispielsweise in den Fokus zu rücken.

Ausgangspunkt war eine rezeptive-theoretische Annäherung in Form einer Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Positionen der Installationskunst. Die Künstlerinnen Monika Grzymala und Megan Geckler arbeiten beispielsweise mit (Klebe-)Bändern und bieten viel Inspiration für eigene Gestaltungen. Grzymala gestaltet expressive, meist schwarze Linientänze in Innenräumen. Geckler experimentiert auch mit Linien in Räumen, aber zudem mit kräftigen, kontrastreichen Farben.

In Gruppen untersuchten die Lernenden anschließend das HHG nach Zwischenräumen hin näher und entwickelten eigene, sehr unterschiedliche Installationsprojekte. Diese setzten sie mittels verschiedenen Materialien gemeinsam um und dokumentierten ihre Installationen. Einige verwendete Materialien waren im Sinne eines Nachhaltigkeitsgedankens Abfallmaterialien, beispielsweise ausrangierte, alte Schulhardware wie Computermäuse und Tastaturen, die nun für eine Installation eine neue Funktion erhielten und somit recycelt wurden.

Die Lernenden thematisierten in ihren temporären Installationen viele verschiedene Themen. Beispielsweise setzte sich eine Gruppe mit der Aufteilung des Sanitärbereichs auseinander, die bis jetzt noch auf einer Geschlechterbinarität fußt. Eine andere Gruppe ging auf den Distanzraum und insgesamt die durch Schutzmaßnahmen entstandene soziale Distanz ein, die die Corona-Pandemie zwischen den Menschen gebracht hat. Zwei Gruppen beschäftigen sich mit dem Eingangsbereich des HHG und gingen in verschiedenster Weise mit der großen Wendeltreppe und den dadurch entstehenden Zwischenräumen um. Eine weitere Gruppe thematisierte den Raum zwischen moderner Welt und der Natur und gestaltete eine Installation auf dem Schulhof.

Janina Wierzbicki

 

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