Albrecht Dürers Werk „Melencolia I“ aus dem Jahr 1514 ist sehr detailliert mit komplexer Symbolik. Insbesondere die Pose der dargestellten Person, die personifizierte Melancholie mit Flügeln, fasziniert. In sowohl zwei Kunst-Grundkursen als auch einem Deutsch-Grundkurs setzten sich Schüler:innen der 11. Jahrgangsstufe fächerübergreifend mit Dürers Druck auf der Grundlage einer vergleichenden Untersuchung von Melancholie-Darstellungen im Verlauf der Zeit (selbst-)reflexiv gestaltend auseinander. Dabei übertrugen sie multimedial das Werk in die heutige Zeit und in ihre eigene (mediale) Lebenswelt.
Die Lernenden stellten sich die Frage nach der Aktualität des Werkes und überlegten, wie eine gegenwärtige Personifikation von Melancholie in einer u.a. von Social Media geprägten Zeit dargestellt werden würde. Dabei beschäftigten sie sich zudem mit weiteren Melancholie-Darstellungen in Bild und Text.
Entstanden sind sehr unterschiedliche Arbeiten mit diversen Text-Bild-Umsetzungen und individuellen, originellen Interpretationen. Viele Lernenden überführten das Motiv in den Kontext von Social Media. Einige wiederum gestalteten selbst illustrierte Gedichte. Alle Arbeiten zeigen auf, wie aktuell und zeitgemäß das über 500 Jahre alte Werk Dürers ist.
J. Wierzbicki
