Radsport: Markus Eydt will Sprung nach vorne machen

14.02.2022

Radsport: Markus Eydt ist Mountainbike-Nationalfahrer und will in diesem Jahr einen großen Sprung nach vorne machen

KAISERSLAUTERN. Markus Eydt sehnt die Saison herbei. Er brennt förmlich darauf, wieder in den Renn-Alltag einsteigen zu können. Der Mountainbike-Nationalfahrer fliegt in zehn Tagen für drei Wochen in die Türkei. Es wird eine Mischung von Trainingslager und Rennen.„Und von dort geht es gleich weiter nach Brasilien, nach Petropolis, zum ersten Weltcup der Saison“, sagt der 20-Jährige. Allein schon daran sieht man: Eydt ist international unterwegs, hat Großes vor und will zwei quasi verschenkte Pandemiejahre vergessen machen. Warum jetzt in die Türkei? Zum einen ist es dort (vermutlich) wärmer, zum anderen gibt es ein paar Rennen, „um Punkte zu sammeln, die man einfach für die Startpositionen bei Weltcup-Rennen braucht. Je mehr Punkte man hat, desto weiter vorne darf man starten“, sagt Eydt, der sich seit vielen Jahren schon auf das Mountainbike-Geschehen konzentriert. Man muss wissen: Die Fahrer, und es sind meist 150 in einem Rennen, werden nebeneinander in einer Reihe zu fünft aufgestellt, dahinter folgt die nächste Fünferreihe, die nächste und die nächste. Es macht definitiv was aus, ob man auf Platz 20 oder auf Platz 70 aus der sogenannten Start-Loop herauskommt, denn bei MTB-Rennen geht es immer gleich volle Pulle los. Markus Eydt schildert recht drastisch, wie sehr die Coronavirus-Pandemie den Sport lahmgelegt hatte, konkret in seinem Falle: Es gab fast keine Rennen, um Punkte zu sammeln oder gar Platzierungen einzuheimsen. „Es hätte wirklich viel besser laufen können. Die Anfangswochen vergisst man nicht. Wir mussten damals ein Trainingslager auf Mallorca abbrechen, dann fanden ewig keine Rennen statt“, sagt Eydt, der für das renommierte Stevens-Team in die Pedale tritt. Auch wenn es jetzt wieder losgeht, Probleme gibt es immer noch, auf einem bestimmten Feld: Lieferschwierigkeiten im Materialbereich. Die Folge davon: Alles wir teurer. Seine Ziele hat sich Eydt, im vorigen Jahr sowohl bei der EM wie bei der WM auf Platz 30 eingekommen, abgesteckt: Aufnahme in der Perspektivkader, was etwa durch einen Weltcup-Platz unter den besten Acht möglich wird. Und dann die EM in Portugal und die WM in Les Gets. Sein Trainer ist Thomas Freienstein (61), selbst ehemaliger Nationalfahrer und Olympiateilnehmer 1984 in Los Angeles, als er im Vierer neben Bernd Gröne auch mit den beiden Pfälzern Hartmut Bölts und Michael Maue fuhr (Platz 12). Freienstein ist Lehrer und Trainer am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern, MTB-Bundestrainer im Nachwuchsbereich und – Eydts Stiefvater. Am HHG, das Eydt vor zwei Jahren mit dem Fachabitur verließ, trainiert er nach wie vor. Bei besten Bedingungen: Kraftraum, Laufband, alles da. Dazu rund ums HHG natürlich beste Voraussetzungen für das Training im Gelände. „Ich liebe es, bergab zu fahren, und ich liebe es bergauf zu fahren. Gerade dieser Wechsel macht für mich den Reiz aus, da ich außerdem ein ziemlich guter Techniker bin“, beschreibt Eydt sein Faible für das MTB. Seine Zwillingsschwester Emma übrigens, bis vor einem Jahr ebenfalls im Nationalkader, hat den Leistungssport mit dem Studium in Sportwissenschaften und Kunst eingetauscht und ist Landestrainerin. Natürlich sehen sich die beiden recht regelmäßig. Mindestens am Wochenende im heimischen Wemmetsweiler. Wenn Markus Eydt nicht in der Türkei, in Brasilien oder sonst wo auf der Welt ist.

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Mit freundlicher Genehmigung der Rheinpfalz und Klaus Kullmann

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