Radsport: Juniorenweltmeisterin Jette Simon (12s) als Sportlerin des Jahres nominiert

14.02.2022

Jette Simon wurde für die Wahl der Sportlerin des Jahres nominiert. Ab dem 19.2  kann von unsere Juniorenweltmeisterin gestimmt werden

Hier ist der Link Sportlerwahl Kaiserslautern – DIE RHEINPFALZ   zum Voting. 

„Ich will mich nicht entscheiden“

Radsport: Wer im Radsport gewinnen will, muss schnell und taktisch unterwegs sein. Jette Simon hat beides bei der Bahnrad-WM in Kairo perfektioniert und sich den Juniorenweltmeistertitel geholt. Auch auf der Straße gab es reichlich Edelmetall.

Bei der Bahnrad-Weltmeisterschaft in Kairo hatte wohl niemand die 17-jährige Jette Simon aus Kaiserslautern so richtig auf dem Schirm. Am Ende war die Überraschung umso größer. Beim Scratch, jener Disziplin, bei der ein Pulk an Fahrern auf der Bahn unterwegs ist, startete sie in Runde 25 ein beherztes Ausreißmanöver, ließ sich nicht mehr einholen und gewann nach Runde 30 die Juniorenweltmeisterschaft 2021. Nicht der einzige großartige Erfolg der Radsportlerin des 1. FC Kaiserslautern, die in der Sporteliteschule am Heinrich-Heine-Gymnasium die zwölfte Klasse besucht. Im Zweier-Mannschaftsfahren, dem Madison, holte sie sich die Vize-Europameisterschaft. Bei den Deutschen Meisterschaften nahm sie auf der Bahn im Einzelzeitfahren, im Teamsprint und im Madison Silber entgegen und belohnte sich gleich noch mit Bronze bei der Mannschaftsverfolgung. Bahnsilber gab es zudem in der Nations-Cup-Mannschaftswertung. Auch auf der Straße war Jette Simon in der vergangenen Saison gut unterwegs, schaffte die Nominierung für die Straßen-Weltmeisterschaft und fuhr bei der Deutschen Meisterschaft zu Silber. Insgesamt steckt da eine Menge Training, Energie, Disziplin und Willen dahinter. „Es macht aber doch viel Spaß“, versichert die junge Sportlerin, sagt, dass sie ohne Rad einfach nicht sein kann. Dabei fühlt sie sich in jedem Sattel wohl, egal ob auf der Straße, der Bahn, mit dem Mountainbike oder beim Cross fahren. „Irgendwann musste ich mich leider entscheiden, alles war zu viel“, bedauert die 17-Jährige aus Kaiserslautern, dass ihre Zeit begrenzt ist. Das Mountainbike samt Crossrad steht nun in der Ecke. Aus Zeitgründen hat sie zuvor schon das Turnen und das Schlagzeugspielen gelassen. „Doch, ich hab noch Lust, Musik zu machen, aber ich bin ja viel unterwegs und so ein Schlagzeug ist ja schwer mitzunehmen“, muss sie lachen. Sich noch weiter begrenzen, entweder Straßen- oder Bahnradrennen fahren, das kann sie nicht. „Ich mache beides furchtbar gerne und kann mich da wirklich nicht für oder gegen eins entscheiden.“ Die Straße ist natürlich wesentlich abwechslungsreicher und hier in Kaiserslautern funktioniert das Training problemlos. Rauf aufs Rad, hören, was ihr Trainer Steffen Höfs von der FCK-Triathlon-Abteilung zu sagen hat, und schon kann es losgehen. Kein Vergleich dazu das Training für den Bahnradsport. „Ich fahr im Sprintteam bei Trainer Frank Ziegler mit“, erzählt Jette, dass sie außerdem auch regelmäßig lange siebeneinhalb Stunden im Zug Richtung Frankfurt/Oder unterwegs ist, um dort auf der Bahn zu trainieren. „Im Zug kann man gut lernen“, zeigt sie sich „meistens“ gut organisiert. Es bleibt ihr auch gar nichts anderes übrig. Neben dem vielen Training, den Lehrgängen und den Rennen, die sie vom Schulunterricht fernhalten, steuert sie ja konsequent aufs Abi Anfang ’23 zu. „Das soll schon gut werden“, nennt sie eins der Ziele für die nahe Zukunft. Dazu gehört auch ihr Wunsch, auf der Straße mal was „Goldenes“ zu holen. „So ein Trikot wäre schon schön“, will sie nach DM-Silber im vergangenen Jahr, Gold ins Visier nehmen. Für die Bahn nennt sie die Quali für die EM und die WM als Ziel. „Wir sind hier gut aufgestellt, es gibt viele gute Fahrerinnen“, weiß sie, dass es kein Selbstläufer wird. „Die Straßen-WM ist in Australien, da wäre ich schon gerne dabei“, lockt sie auch die Aussicht, am anderen Ende der Welt für Deutschland aufs Rad steigen zu dürfen. Obwohl, eine wie Jette, die von sich sagt, „wenn ich keinen Sport mache, bin ich nicht gut zu ertragen“, die zieht ihr Training auch deshalb durch, weil es ihr einfach nur Spaß macht.

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