Radsport: Auszeichnung für Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum und finanzielle Anschubhilfe auf dem Weg zu den Olympischen Spielen

 

 Mif freundlicher Genehmigung der RHEINPFALZ und von Klaus Kullmann

 

Radsport: Auszeichnung für Bundesstützpunkt und Landesleistungszentrum und finanzielle Anschubhilfe auf dem Weg zu den Olympischen Spielen

DUDENHOFEN. Medaillen fallen nicht vom Himmel, olympische schon gar nicht. Viele Stunden, Tage, Wochen und Monate der intensiven und durchgeplanten Vorbereitung braucht es, um sich überhaupt für Olympische Spiele zu qualifizieren und dann am Tag X möglichst erfolgreich zu sein. Ohne Schweiß kein Preis also. Und ohne die entsprechende finanzielle Unterstützung und ohne exzellente Rahmenbedingungen auch nicht. Das wissen drei pfälzische Olympiakandidaten für die Bahnrad-Wettbewerbe 2028 in Los Angeles nur allzu gut. Alessa-Catriona Pröpster (24) und Luca Spiegel (21), die 2024 in Paris schon mal das olympische Flair genossen hatten, sowie Henric Hackmann (22) haben am Donnerstag liebend gerne ihr Krafttraining am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern auf den Nachmittag verschoben, um an ihrem zweiten Trainingsort, der Radrennbahn in Dudenhofen, einen kräftigen finanziellen Schub mit auf den Weg zu den Spielen in Los Angeles zu nehmen. „Den hängen wir gleich in unserer WG in Kaiserslautern auf“, frohlockte Luca Spiegel, als die Innen-Staatssekretärin Simone Schreiner dem Trio einen großen symbolischen Scheck überreichte. Die 30.000 Euro pro Jahr verwalten natürlich die Teamchefs des Bahnradteams Rheinland-Pfalz, Frank Ziegler und Hermann Mühlfriedel. „Für uns ist das überlebenswichtig. Eine tolle Sache, wir haben nun noch mehr Möglichkeiten, zum Beispiel Trainingslager zu bestreiten oder Fahrten zu Rennen zu finanzieren“, sagte Frank Ziegler. Die Teamleitung ist angehalten, einen Teil davon auch dem Nachwuchs zugute kommen zu lassen, um auch, so heißt es in dem LSB-Projekt „Ticket nach Olympia“, zukünftige Generationen zu erfolgreichen Radsportlern zu entwickeln. Simone Schneider zeigte sich sehr dankbar für die Idee des Landessportbundes. „Das wird weitere Impulse setzen. Wir Rheinland-Pfälzer waren ja in Paris schon gut, in LA soll es noch besser werden. Wir gehen Hand in Hand“, sagte sie und blickte lachend zu LSB-Präsident Rudolf Storck, der die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Land hervorhob. Beeindruckt zeigten sich Schreiner und Storck von der Austragungsstätten der deutschen Bahnradmeisterschaften vom 2. bis 6. Juli. „Die Bahn ist 1a in Schuss“, sagte sie. Das ging vor allem Peter Stahl wie Öl runter. Er ist derjenige, der die „Badewanne“ täglich in Schuss hält, den Rasen mäht oder die Bahn von Blättern befreit. Der vorhergesagte leichte Regen blieb am Donnerstagvormittag aus. Fast schien es so, als bedauerte dies Jan Christmann, der Leiter des Bundesstützpunktes und des Sportzweiges am Heinrich-Heine-Gymnasium, ein wenig. Er ist einer der Kämpfer für eine Indoorbahn in Kaiserslautern. Dort ist der Sitz eines Bundesstützpunktes für Radsport, von denen es in Deutschland neun gibt, und seit 2018 Sitz des Landesleistungszentrums, das am Donnerstag die Anerkennung für weitere vier Jahre bekam. „Wir haben heute Glück mit dem guten Wetter, deshalb kann die Veranstaltung jetzt stattfinden. Vor drei Wochen hatten wir uns Strukturgespräch mit dem LSB, haben aber noch ein wichtiges Strukturziel vor uns. Wir wollen uns endlich in Richtung Indoorbahn ein Stück nach vorne bewegen“.

Foto: LSB

Allerdings hofft man das schon seit mehr als 15 Jahren. Das Glück vom Donnerstag braucht der RV 08 Dudenhofen freilich auch Anfang Juli. Davor aber kommt es traditionell am Pfingstmontag zum Abschlussrenntag der Bahnentournee, die am Freitag vor Pfingsten in Oberhausen eröffnet wird und am Pfingstsamstag und -sonntag in Darmstadt fortgesetzt wird. Sowohl an Pfingsten wie dann bei den deutschen Meisterschaften wollen und müssen Alessa Pröpster, Luca Spiegel und Henric Hackmann, aber auch Lokalmatador Tim Herzog aus dem Bahnradteam, Farbe bekennen. „Ich befinde mich in der Form meines Lebens, bin vor zwei Wochen in Gent gerade Bestzeit über 200 Meter gefahren“, sagte etwa Henric Hackmann aus Kirchheim. Er sieht seinen vorläufigen internationalen Jahreshöhepunkt bei den U23-Europameisterschaften in Anadia/Portugal, genauso wie der Titelverteidiger im Sprint, Luca Spiegel aus Landau. Natürlich haben die beiden Jungs und auch Alessa Pröpster Ambitionen, im Oktober an den Weltmeisterschaften in Santiago de Chile teilzunehmen – quasi als Zwischenstation auf dem Weg nach LA.

Foto: LSB