Abfall häuft sich immer mehr an und ist überall zu finden. Müll wie (Mikro-)Plastik verschmutzt verstärkt Lebensräume und Ökosysteme wie beispielsweise das Meer und stellt eine stetig steigende Gefährdung dessen dar. Aber auch im unmittelbaren Umraum – zuhause oder in der Schule – fällt tagtäglich viel Abfall an: Verpackungen, aussondierte Materialien wie Bücher, Kleidung, Spielzeug oder technische, überholte Geräte und Utensilien. Altes, nicht mehr Gebrauchtes wird als Müll degradiert und hat scheinbar keinen Nutzwert mehr. Abfallmaterialien bieten allerdings großes Potenzial, gerade für Gestaltungsprozesse.
Abfallmaterialien erhalten ein neues Leben 2.0
Ausgangspunkt des Praxisprojekts „Hybridwesen der Zukunft – Abfalltransformation“ von Lernenden der 6. Jahrgangsstufe unter der Anleitung von Janina Wierzbicki waren u.a. Arbeiten des Künstlerpaares Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger. Deren Installationen beinhalten ein bewusstes ökologisches Denken und heben symbiotisches, sich gegenseitig ergänzendes, interagierendes, auf Kollaboration ausgerichtetes Leben.
In einer offen angelegten Kunstwerkstatt entwickelten die Schüler:innen in Gruppen zunächst zeichnerisch einen Entwurf von ihrem Hybridwesen der Zukunft, das aus verschiedenen Materialien bestehen sollte, und setzten diesen mittels Abfallmaterialien dreidimensional als Montageobjekt um. Dabei spielte die Müllmaterialsammlung als Inspirationsquelle eine entscheidende Rolle. Beim Gestaltungsprozess sollten die Lernenden besonders auf bewusste Farb- und Formgebung sowie passenden, vielfältigen Einsatz von (Abfall-)Materialien achten.
Entstanden sind vielfältige, sehr einfallsreiche, innovative Hybridwesen. Das Projekt zeigte auf, dass Müll als entwertetes, scheinbar nutzloses Material durchaus Potenzial für erneute Verwendung hat.
J. Wierzbicki