Gastschüler aus Japan am HHG

In der ersten Schulwoche dieses Jahres besuchten vier Austauschschüler der japanischen Partnerstadt Kaiserslauterns Bunkyo-ku das HHG. Die zwei Mädchen und einer der Jungen wohnten dem Unterricht der 10h bei, während der zweite Junge den Unterricht seines Austauschpartners in der 8s1 verfolgte. Angereist waren die japanischen Gäste bereits am 5. August, sodass sie noch einen Teil der Ferien mit ihren Gastfamilien verbringen konnten. Zwei Tage später hatte Schuldezernent Joachim Färber die Schülergruppe im Namen der Stadt Kaiserslautern auf der Dachterrasse des Rathauses begrüßt, und eine Stadtführung am letzten Montag vermittelte ihnen einen umfangreichen Eindruck ihrer deutschen Partnerstadt. Ab Dienstag war dann Unterricht am HHG angesagt, und ab Mittwoch verbrachten die vier an den verbleibenden Tagen der Woche jeweils zwei Stunden mit der Japanisch-Lehrkraft des H-Zweigs, Frau Herrmann-Narisada. Im Gespräch mit ihr äußerten sich die Gastschüler zu interessanten Unterschieden zwischen Japan und Deutschland. So hatten Mädchen eine Fliege auf einem Brot in einer deutschen Bäckerei gesehen (in Japan sind immer alle Lebensmittel abgedeckt) und sich erschreckt, wohingegen einer der japanischen Jungs die Fliege damit erklärte, dass eben auch den Fliegen das deutsche Brot sehr gut schmecken würde. Erstaunt hatten alle beobachtet, dass Kassierer im Supermarkt die Eierkartons öffnen, um festzustellen, ob eines der Eier kaputt sei. In Japan befänden sich Eier in durchsichtigen Plastikverpackungen, sodass man gleich sehen könne, dass alle intakt seien. Frau Herrmann-Narisada, durch ihre langen Jahre in Kaiserslautern an deutsche Bräuche gewöhnt, brachte den Schülern an ihrem Geburtstag selbstgebackenen Kuchen mit, den sie zu fünft verspeisten, was die Japaner sehr freute, weil Geburtstage in ihrem Land nicht unbedingt gefeiert werden, jedenfalls „definitiv nicht so groß wie hier“, erzählte Frau Herrmann-Narisada. Ein weiteres Highlight war das gemeinsame Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielen, bei dem die Schüler eifrig Sätze lernten wie „Ich wünsche mir eine Sechs!“ und sich herausstellte, dass sich auch Japaner sehr ärgern können. Was den Unterricht anging, so war das Verfolgen der Inhalte natürlich schwer, da die vier Gastschüler der deutschen Sprache dafür nicht mächtig genug waren, aber die Kommunikation mit den deutschen Schülern und innerhalb ihrer Gastfamilien habe sehr gut funktioniert, berichteten sie. Angenehm fand ein Schüler, dass nicht in jedem Klassensaal eine Uhr hängt, denn so vergesse man die Zeit und warte nicht auf das Ende der Unterrichtsstunde. Das Essen in den Vormittagspausen fanden die vier sehr ungewöhnlich, denn in Japan essen die Schüler bis zur Mittagspause nichts und zu trinken gibt es bis dahin höchstens Wasser. Essen, so fanden die vier schnell heraus, ist in jeder Gastfamilie sehr unterschiedlich, aber eine Gemeinsamkeit konstatierten sie dann doch: „Deutsche essen sehr oft und sehr gerne Eis!“ Möge der Rückbesuch unseren vier HHGlern ebenso interessante Erfahrungen und viele neue Eindrücke in Japan bringen wie unseren sympathischen Gästen, die am 18. August den Heimflug antraten. (Bx)

 

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