Zeitgenössische Poesie hat viele Formen und Ausprägungen. Bei der Filzstiftpoesie, auch Blackoutpoetry genannt, entsteht aus einem vorhandenen Text Neues, indem durch Wegstreichen von Wörtern ein neuer Text generiert wird. Oft kommt bei einer solchen Textformation auch noch eine visuelle Komponente hinzu. „Spannend an der Filzstiftpoesie ist, neben der Transformation von Sachtexten in poetische Texte, die Reduktion und Fixierung der Möglichkeiten. Wenn kein passendes Wort kommt, muss man mit dem Vorhandenen auskommen. Und wenn sich kein Sinn ergibt, gibt es kein zurück.“ (URL: https://www.freitag.de/autoren/andreasw/zeitungsartikel-filzstift-ein-gedicht (Letzter Zugriff: 12.06.2019, 21.06 Uhr).
Schüler:innen der 11h haben in ihrem Deutsch-Grundkurs diese Form von Lyrik zunächst theoretisch-rezeptiv kennengelernt, sich dabei zudem mit Pop-Literatur der 1960er Jahre wie beispielsweise mit Texten von Peter Handke auseinandergesetzt und im Anschluss daran selbst praktisch-produktiv erprobend eigene Texte entwickelt und gestaltet. Diverse Ausgangstexte, beispielsweise Zeitungsartikel, aber auch Romanbuchseiten, standen zur Auswahl und eröffneten individuelles Arbeiten damit. Entstanden sind spannungsreiche, unterschiedliche Texte, von denen einige im Sinne einer Bild-Text-Kombination sehr bewusst mit zeichnerischen Elementen passend von den Schüler:innen ergänzt wurden. Besonders das Eingehen auf den Text und gleichzeitig die limitierte Wortauswahl stellte für die Schüler:innen eine herausfordernde, aber auch ideengebende, textinteraktive, produktive, neue Erfahrung mit Literatur dar.
J. Wierzbicki