Erste Sportklasse feierte 40 Jahre Abitur
Zwölf frühere Schülerinnen und Schüler kamen ans Heinrich-Heine-Gymnasium zurück
„Das ist etwas ganz Besonderes. Dafür organisieren wir eine Schul- und Internatsführung.“ Das meinte der frühere Leiter des Sportzweiges am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in Kaiserslautern, Hermann Mühlfriedel, als er davon hörte, dass rund ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der ersten Sportklasse ihre 40-jährige Abiturfeier vor Ort begehen wollten. Und diese reisten auch tatsächlich aus den verschiedensten Gegenden in Deutschland vor kurzem zu ihrer alten Schule. Mehrere unter ihnen waren 1978 als Pioniere ans HHG gekommen, um Leistungssport im Tennis und Judo zu betreiben. Später kamen weitere Jugendliche hinzu, die sich Badminton, Tischtennis, Radsport und Leichtathletik widmeten. Heute werden außerdem Fußball, Handball und Klettern angeboten.
„Die größte Veränderung hat es im Internat gegeben“, erklärte Mühlfriedels Nachfolger Jan Christmann den früheren Leistungssportlerinnen und –sportlern bei der Führung. Dort staunten diese nicht schlecht, als sie sahen, dass die heute im Internat lebenden Jungen und Mädchen in Zweibettzimmern mit eigenem Bad untergebracht sind. Die heutigen Jubilare hatten dort früher noch in Vierbettzimmern gewohnt und mussten Toiletten und Duschen auf dem Gang aufsuchen. Als „paradiesische Zustände“ nahmen die Besucherinnen und Besucher auch die Fitnessräume für Kraft- und Konditionstraining wahr, die ihnen Jan Christmann zeigte.
Die Jubilare, die 40 Jahre nach ihrem Abitur an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehrten, sind nach der Schule in vielfältigen Berufsfeldern aktiv geworden: mehrere als Ärztinnen und Ärzte – unter ihnen Susanne Hinkelmann, die Tochter des früheren stellvertretenden Schuldirektors Franz Mungenast. Sie arbeitet heute als Orthopädin und Osteopathin in Norddeutschland. Andere gingen zum Beispiel in den Journalismus, wo sie zum Teil auch Sportberichterstattung betrieben haben, wiederum andere sind in der IT-Branche tätig. Ronald Jung betreibt seit 25 Jahren eine Tennisschule in Bad Dürkheim und wurde vor einigen Jahren bei den Senioren in der Altersklasse 55 Vizeweltmeister. Auch im Judo und Radsport sind einige hauptberuflich und ehrenamtlich aktiv. Vier sind allerdings auch bereits verstorben.
Nach der Führung wanderten die zwölf Jubilare mit einem Bollerwagen zum Humbergturm, von dem sie die Aussicht auf ihre frühere Wahlheimat Kaiserlautern genossen. Unterhalb des Turmes vergnügten sie sich bei einem Picknick. Bei einem Abendessen im Bremer Hof schwelgten die HHG-Absolventinnen und –Absolventen in Erinnerungen an ihre einstige Schulzeit. „In der Gruppe war sofort die durch den Leistungssport entstandene Verbindung wieder da“, freute sich Jan Christmann und ergänzte: „Alle sind davon überzeugt, dass die Leistungssportförderung wichtige Werte wie Zielorientierung und Durchhaltevermögen vermittelt hat, von denen sie enorm in ihrer beruflichen Entwicklung profitiert haben.“ Das Treffen organisiert hatte der frühere Badmintonspieler Maik Farries, der heute als Radiologe in Kaiserslautern und Landstuhl tätig ist.
Bericht: Peter Esser
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Ein Dutzend frühere Schülerinnen und Schüler der ersten Sportklasse am Heinrich-Heine-Gymnasium kamen zu „40 Jahre Abi“ an ihre frühere Wirkungsstätte zurück. Foto: Jan Christmann/Heinrich-Heine-Gymnasium