Erfolgreichste Teilnahme bei Schüler experimentieren

 

Am 25. und 26. April fand der Landeswettbewerb Schüler experimentieren bei der Patenfirma Böhringer in Ingelheim statt. Das HHG war mit gleich vier Gruppen in den Fachgebieten Physik, Chemie, Biologie und Technik vertreten. Alle unsere Regionalsieger-Teams nutzten die Zeit zwischen dem Regionalwettbewerb und dem Landeswettbewerb effektiv, um ihre Experimente zu verbessern, indem sie weitere Versuchsschritte hinzufügten oder Messergebnisse verifizierten.

Der Landeswettbewerb erstreckte sich über zwei Tage und bot nach der Jurierung und einem Zeitfenster für die Öffentlichkeit ein Unterhaltungsprogramm für die Kinder. Die jungen Forscherinnen und Forscher waren eingeladen, in der Jugendherberge in Bingen zu übernachten und gemeinsam in den zweiten Tag zu starten. Einige HHG-Schüler nutzten diese Gelegenheit für einen gemütlichen Spieleabend mit Frau Schneider in Bingen. Am nächsten Tag hieß es dann früh aufstehen, frühstücken, Betten abziehen und zurück zu Böhringer. Nach einem Vortrag über die Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen standen die Jugendlichen bereit, um neugierigen Fragen von Besuchern zu beantworten. Langsam stieg die Spannung, denn die Feierstunde mit der Preisverleihung rückte immer näher. Per Shuttle-Bus ging es dann zur Boehringer Hauptzentrale, wo man sich bei einem Mittagessen stärken konnte, bevor die Feierstunde begann, untermalt von zahlreichen Programmpunkten und Unterhaltung. Schließlich war es soweit: Die Siegerinnen und Sieger der einzelnen Fachgebiete wurden gekürt.

Im größten Feld der Biologie (11 Projekte) starteten Celine Baqué und Stine Buchheister (9a) mit ihrem Thema “Potenzial von Algen zur Gewässerreinigung”. Aufbauend auf bisherigen Versuchen gelang es ihnen nachzuweisen, dass Algen der Gattung Chlorella in der Lage sind, Nitrat signifikant aus einer entsprechenden Lösung aufzunehmen. Außerdem entwickelten sie eine geniale Methode, um die Algen einfach aus der Lösung zu entfernen, indem sie sie in Alginatbällchen einschlossen, die man vom Bubble-Tea kennt. Auch in diesen Bällchen waren die Algen in der Lage, Nitrate aufzunehmen. Die jungen Forscherinnen haben bereits Ansätze, wie man mit diesen Bällchen weiterforschen könnte und wie ein Einsatz in der Praxis aussehen könnte. Diese innovative Arbeit belohnte die Jury mit einem zweiten Platz. Noch wertvoller scheint jedoch ihr Sonderpreis zu sein: Der Sonderpreis der MNU Rheinland-Pfalz beinhaltet eine Einladung zu einer Woche im Deutschen Museum in München mit entsprechendem Programm und Unterkunft. Diese Zeit wird sicherlich inspirierend für die beiden Jungforscherinnen sein und sie vielleicht auf neue Ideen für nachfolgende Projekte bringen.

Im Fachgebiet Chemie kämpften neun Regionalsiegerinnen und Regionalsieger um die Platzierungen im Landeswettbewerb. Leonard Schmidt und Lukas Weiler (8a) konnten ihren „Tintenakku“ weiter verbessern und ergänzten ihre bisher schon akribischen Messungen durch weitere Messreihen zum Ausmaß des Einflusses der Methylenblaukonzentration auf Spannung und Stromstärke. Dabei stellten sie ihre Ergebnisse immer wieder infrage und zogen notwendige Verbesserungen für ihren Akku daraus. Diese wissenschaftliche Vorgehensweise beeindruckte die Jury sehr, so dass die beiden jungen Forscher als Landessieger den Wettbewerb verließen. Außerdem belohnte die Jury sie mit einem Sonderpreis des Fachbereichs Chemie der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, dem Forschertag im NATlab, der ihnen eventuell neue Ideen für die nächste Jugend forscht-Runde bringen wird.

Unsere jüngsten Teilnehmer kamen aus der 5h. Tim Lezius, Leo Liu und Mats Lehnigk-Emden fanden in ihrem Projekt zu „pflanzlichen Isolierungen“ heraus, dass abgelaufenes Popcorn eine gute Isolierung darstellt. Sie testeten an einfachen, effektiven Modellhäusern die Wärmedämmfähigkeit des Popcorns und verglichen sie mit der handelsüblichen Pappe, wie man sie bei Kartonpaketen findet. Auch sie stellten ihre Auswertung immer wieder kritisch infrage und konnten so zeigen, dass Popcorn ähnliche Isolierfähigkeiten wie Pappe aufweist, dabei aber deutlich leichter ist. Durch ihren Beitrag zum Wettbewerb Jugend forscht erreichten sie nicht nur den Regionalsieg, sondern auch einen dritten Platz auf Landesebene.

Lennox Ledesma (8h) präsentierte der Technik-Jury seine Tests zur Schubkraft und Lautstärke verschiedener Probetypen. Sein Projekt „Auftriebsvergleich verschiedener Rotoren“ beeindruckt mit einem einfachen, aber effektiven Versuchsaufbau, bei dem Lennox simple physikalische Gesetze nutzte, um einen adäquaten Prüfstand zu bauen. Das hart umkämpfte Feld der sechs Teilnehmer brachte für Lennox am Ende einen dritten Platz.

Mit vier Projekten beim Landeswettbewerb, die alle eine Platzierung erreichten, erzielte das HHG-Team dieses Jahr den bisher größten Erfolg bei Schüler experimentieren. Wir wünschen den jungen Forscherinnen und Forschern für die nächsten Jahre viele Ideen, Kreativität und Durchhaltevermögen für neue Projekte.