In der Woche vom 28. Oktober bis 1. November erlebte das Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in Kaiserslautern eine dynamische Begegnung zwischen den Radsportvereinen des RV Queidersbach und des französischen Partnervereins Pommiers VTT. Im Rahmen eines Gegenaustauschs kamen 16 junge Radsportlerinnen und Radsportler und ihre Betreuer aus Frankreich nach Kaiserslautern, nachdem im Februar bereits deutsche Jugendliche in Frankreich zu Besuch waren. Ziel der Begegnung war nicht nur das gemeinsame sportliche Erleben, sondern auch der kulturelle Austausch und das gegenseitige Kennenlernen.
Für die französischen Gäste war die Woche randvoll mit Aktivitäten. Zu den Höhepunkten zählte eine gemeinsame Draisinentour von Lauterecken nach Altenglan, die für Begeisterung sorgte. Außerdem standen Fahrradsicherheitstraining und Mountainbike-Techniktraining auf den Trails rund um den Humbergturm auf dem Programm. Im Rahmen des deutsch-französischen Tandemtrainings mit Trialspielen wurde das Thema Teamarbeit in den Mittelpunkt gestellt und intensiv gefördert. Durch die sportlichen Herausforderungen und gemeinsamen Erlebnisse entstand ein intensives Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen den Jugendlichen.
Doch die Woche bot weit mehr als sportliche Abenteuer. Ein besonderes Highlight war eine Exkursion von Bingen in Rheinland-Pfalz über den Rhein nach Rüdesheim in Hessen, die die Jugendlichen zum berühmten Niederwald-denkmal führte. Diese Wanderung durch die malerische Landschaft des Rheingaus bot spektakuläre Ausblicke auf den Rhein und ermöglichte den Teilnehmern, nicht nur die Schönheit der Region, sondern auch einen wichtigen Ort deutsch-französischer Geschichte zu erleben. Das Niederwalddenkmal, als Symbol der Einheit und des Friedens in Europa, stand dabei im Mittelpunkt. Die Jugendlichen erfuhren Wissenswertes über die historische Bedeutung dieses Denkmals und reflektierten die Bedeutung gemeinsamer europäischer Werte und die Notwendigkeit eines vereinten und friedlichen Europas.
Diese Exkursion ermöglichte einen tieferen Einblick in die Geschichte und bot darüber hinaus Anknüpfungspunkte für Diskussionen über nachhaltige Entwicklung und die Bedeutung von Gruppendynamik.
Sprachliche und kulturelle Hürden wurden durch den Austausch fast spielerisch überwunden. Die französischen Jugendlichen nahmen am Französischunterricht des HHG teil, wo ihnen verschiedene Aspekte der deutschen und französischen Kultur nähergebracht wurden. Darüber hinaus wurden regelmäßig deutsch-französische Sprachanimationen angeboten, um das Sprachverständnis und den kulturellen Austausch zu fördern.
Möglich gemacht wurde dieses Austauschprojekt durch die Förderung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), das seit 1963 die Begegnung junger Menschen aus Deutschland und Frankreich unterstützt. Das DFJW und seine Partner verfügen über langjährige Erfahrung in der Förderung interkultureller Projekte. Dadurch konnte der Austausch jungen Menschen spannende Einblicke in die Bedeutung von Mobilität, Teamgeist und Eigenverantwortung bieten. Auch wurde deutlich, wie wertvoll deutsch-französische Erfahrungen für die gesellschaftliche und berufliche Entwicklung junger Menschen sein können.
Die Woche in Kaiserslautern hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig internationale Begegnungen für die Bildung und Persönlichkeitsentwicklung der Jugend sind – und welch starke Brücken durch Sport, Sprache und Gemeinschaft über Landesgrenzen hinweg gebaut werden können.
Markus Eydt